Osteopathische Behandlung bei Säuglingen

Bei Säuglingen kann eine osteopathische Behandlung in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. Beispielsweise können Geburtsmethoden, bei denen Hilfsmittel wie Saugglocke, Kiwi oder Zange eingesetzt wurden – oder auch ein Kaiserschnitt – dazu führen, dass Kräfte auf den Atlas, den Schädel und die gesamte Wirbelsäule des Neugeborenen wirken. Diese Einwirkungen können Blockaden sowie unphysiologische Zugmuster im Fasziensystem hervorrufen. Besonders der Atlas, als zentraler Wirbel, spielt hierbei eine wichtige Rolle, da eine Blockade an dieser Stelle weitreichende Auswirkungen haben kann.

Plagiozephalie und einseitige Liegeposition:

Durch Einschränkungen in der Beweglichkeit zwischen dem Atlas und den angrenzenden Gelenken kann es zu Schädelverformungen (Plagiozephalie) kommen. Oft entwickelt sich dabei auch eine bevorzugte Liege- oder „Lieblingsseite“, was sich beispielsweise in asymmetrisch ausgebildeten, kahlen Stellen am Schädel äußern kann.

Verdauungsbeschwerden und vermehrtes Spucken:

Eine Blockade im Bereich des Atlas kann benachbarte Nerven irritieren – insbesondere den Vagusnerv (10. Hirnnerv). Dieser ist der größte und wichtigste Nerv des Parasympathikus und versorgt Organe wie Kehlkopf, Rachen, obere Speiseröhre sowie Herz, Lunge, Magen und Darm. Eine Irritation kann daher vielfältige Auswirkungen, wie Verdauungsstörungen oder vermehrtes Spucken, nach sich ziehen.

Nicht nur der Einsatz von Geburts-Hilfsmitteln, sondern auch die intrauterine Position des Säuglings oder idiopathische Ursachen – also solche ohne ersichtlichen Grund, selbst bei komplikationsloser Geburt – können zu solchen Blockaden führen.

Beeinträchtigung der Darmflora:

Antibiotikagaben während der Schwangerschaft oder rund um die Geburt können die Darmflora des Säuglings negativ beeinflussen und zu Verdauungsstörungen führen. In solchen Fällen kann eine Stuhlanalyse sowie ein gezielter Wiederaufbau der Darmflora hilfreich sein. Typische Anzeichen sind unter anderem Beschwerden beim Stuhlgang, wenn das Baby erfolglos versucht zu pressen und dabei weint.

Einbeziehung der Familie:

Ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung ist die aktive Einbindung der Familie. Durch gezielte „Hausaufgaben“ und Übungen, die ich den Eltern an die Hand gebe, wird die positive Entwicklung des Säuglings unterstützt und die Auflösung von Blockaden gefördert. Gemeinsam erreichen wir so die bestmögliche Förderung für Ihr Kind.

Osteopathische Behandlung bei Schulkindern

Auch bei älteren Kindern können Symptome wie Kopfschmerzen, Ungeschicklichkeiten oder Konzentrationsprobleme auf eine Fehlfunktion im Bereich des Atlas oder angrenzender Strukturen hindeuten. Weitere Indikationen können lang andauernde Antibiotikagaben, schwere Stürze oder begleitende Beeinträchtigungen bei Bissanomalien, wie etwa ein Kreuzbiss, sein. Dabei ist besonders die enge anatomische und funktionelle Verbindung zwischen dem Atlas, dem obersten Halswirbel und dem Kiefergelenk zu beachten.

Hatte Ihr Kind bereits bei der Geburt oder in der frühen Entwicklung Auffälligkeiten, kann dies auch langfristig Auswirkungen haben. Bei Schulkindern führe ich individuelle Tests durch und erstelle passgenaue Übungen sowie Hausaufgaben, die optimal auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt sind.

Individuelle Beratung:

Sind Sie sich unsicher, ob eine osteopathische Behandlung für Ihr Kind sinnvoll ist? Dann kontaktieren Sie mich gerne – telefonisch oder persönlich – damit wir gemeinsam die beste Vorgehensweise für Ihren individuellen Fall besprechen.